Warum Bewegung während eines Krankenhausaufenthalts wichtig ist
2. November 2025

Viele Menschen verbinden einen Krankenhausaufenthalt noch immer mit im Bett liegen und glauben, dass Ruhe die Genesung fördert. Forschungen zeigen jedoch, dass unnötige Inaktivität negative Auswirkungen auf die Gesundheit hat.

Um dieses Problem anzugehen, gründete eine Gruppe niederländischer Physiotherapeuten die Expertengruppe Beweegziekenhuizen. Sie entwickelten das Konzept des Bewegungskrankenhauses, ein Krankenhaus, in dem Bewegung für Patienten, Besucher und Mitarbeitende selbstverständlich ist. Ziel ist es, Inaktivität während des Aufenthalts zu reduzieren und die Genesung zu fördern.

Dies geschieht durch verschiedene Maßnahmen, z. B. indem Patienten ermutigt werden, für Mahlzeiten aufzustehen, Alltagsaktivitäten (ADL) möglichst selbstständig auszuführen und Gehwege zu nutzen, um Muskelkraft, Kondition und Selbstständigkeit zu erhalten.

Fietslabyrint in ouderenzorg

Die Hauptziele dieses Konzepts sind:

  1. Vermeidung körperlicher Verschlechterung durch Inaktivität
  2. Förderung von Verhaltensänderungen bei Patienten und Pflegepersonal
  3. Schaffung eines multidisziplinären Ansatzes, Bewegungsförderung als gemeinsame Aufgabe aller Gesundheitsberufe

Vorteile für Patienten können sein:

  1. Erhalt von Muskelkraft und Ausdauer
  2. Weniger Komplikationen
  3. Mehr Selbstständigkeit und geringere Pflegeabhängigkeit
  4. Möglicherweise kürzere Aufenthaltsdauer
  5. Höhere Lebensqualität


Der Berufsverband der Physiotherapeuten (KNGF) hat zu diesem Konzept ebenfalls eine Stellungnahme veröffentlicht (KNGF-Standpunkt - Bewegungskrankenhäuser).

Das Nederlands Tijdschrift voor Geneeskunde veröffentlichte kürzlich eine Übersicht über Studien, die Strategien zur Förderung von Bewegung während eines Krankenhausaufenthalts untersuchten (Bewegungsinterventionen während Krankenhausaufenthalten, Ned Tijdschr Geneeskd. 2023;167:D7904).

Eine dieser Interventionen war die STRIDE-Intervention, ein betreutes Gehprogramm, das in acht Krankenhäusern in den USA eingeführt wurde. Die wichtigste Erkenntnis war, dass weniger Patienten in Pflegeheime entlassen wurden (STRIDE intervention).

Allerdings war es schwierig, die Bewegungsziele zu erreichen, und die nachhaltige Umsetzung erwies sich ebenfalls als herausfordernd. Leider wurde die Nachhaltigkeit der Intervention nicht weiter untersucht. Zudem fehlte eine Kontrollgruppe ohne Gehintervention, was belastbare Schlussfolgerungen erschwert.

Die Rolle des Pflegepersonals bei der aktiven Mobilisierung

Die aktive Mobilisierung und Motivation durch Pflegepersonal erwiesen sich als entscheidende Faktoren dafür, ob Patienten aktiv waren oder nicht. Dieses komplexe Zusammenspiel hängt von vielen Faktoren ab – etwa Arbeitsbelastung, Wissen über Bewegung, Annahmen von Patienten und Personal sowie der baulichen Eignung des Krankenhauses für Bewegung.

Ouderenzorg2.png

Das „Beter uit Bed“-Projekt im RadboudUMC umfasste Informationsvermittlung über die Bedeutung von Bewegung, Aktivierung der Patienten, Förderung der Selbstständigkeit bei Alltagsaktivitäten sowie Bewegung in speziellen Räumen (RadboudUMC, Beter uit Bed).
Nach der Einführung waren Patienten häufiger aktiv und konnten früher entlassen werden. Zudem erwies sich das Programm als kosteneffektiv - mit Einsparungen von etwa 75.000 Euro pro Abteilung und Jahr bei einer Investition von rund 7.000 Euro jährlich.

Das Maastricht UMC+ nutzt außerdem eine App zur Messung und Visualisierung der Aktivität von Patienten und Personal (Hospital fit). Im Amsterdam UMC wurden vor allem organisatorische Barrieren als Hindernis für mehr körperliche Aktivität identifiziert.

Die allgemeine Schlussfolgerung war, dass zur Förderung körperlicher Aktivität im Krankenhaus Barrieren abgebaut und fördernde Faktoren gestärkt werden müssen. Bewegungsinterventionen sind kosteneffektiv und unterstützen Patienten dabei, auch nach der Entlassung einen aktiven Lebensstil beizubehalten.

Wie lässt sich eine bewegungsfördernde Umgebung im Krankenhaus schaffen?

  • Sprechen Sie mit Patienten darüber, was sie motiviert oder hindert, sich zu bewegen.
  • Wenn der Zustand es zulässt, ermutigen Sie Patienten aktiv zur Bewegung.
  • Machen Sie aus jedem Patientenkontakt eine Bewegungsgelegenheit.
  • Bieten Sie verschiedene Bewegungsmöglichkeiten an. Für Patienten, die Flurspaziergänge langweilig finden, kann Ihre Station Bike Labyrinth anschaffen. Radfahren ist eine gelenkschonende, zugängliche Bewegungsform. Mit über 800 Routen weltweit wird es nie langweilig.
  • Tun Sie es gemeinsam: Beziehen Sie Kolleginnen, Kollegen und andere Gesundheitsberufe mit ein, um Patienten gemeinsam zu motivieren.

Weiterführende Literatur

Artikel teilen?
Immer auf dem Laufenden

Melden Sie sich für unsere neuesten Nachrichten und Updates an.

Immer auf dem Laufenden

Melden Sie sich für unsere neuesten Nachrichten und Updates an.

Hammfelddamm 4a
Neuss 41460, Deutschland

deutschland@bikelabyrinth.com
+49 773 116 900 82
Wir verwenden funktionale und analytische Cookies, um unsere Website zu optimieren.
Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich mit unseren Datenschutzbestimmungen einverstanden.