Professor Bert Steenbergen von der Radboud-Universität in Nimwegen erforscht, wie Menschen dazu gebracht werden können, dauerhaft mehr Bewegung in ihr Leben zu integrieren. Daten des CBS und RIVM zeigen, dass die Niederländer körperlich immer inaktiver werden und dass einige Gesundheitsprobleme direkt mit ungesunden Lebensweisen und Bewegungsmangel zusammenhängen. Dennoch bleibt es schwierig, Menschen dauerhaft in Bewegung zu halten.
Steenbergen sagt, dass es vor allem in bestimmten Schlüsselmomenten des Lebens schiefgeht, wenn sich die Lebensumstände stark verändern. Beispiele sind der Übergang von der Schule zum Studium, der Eintritt ins Berufsleben, die Geburt von Kindern oder später im Leben nach einem Sturz, einer Verletzung oder dem Verlust eines Partners.
Es hilft nicht, immer wieder zu betonen, dass Bewegung für die Gesundheit wichtig ist – die meisten Menschen wissen das bereits. Der Schlüssel liegt darin, ein Leben mit Bewegung zu gestalten, das zur neuen Situation und zur jeweiligen Person passt. Die Forschungsgruppe von Steenbergen untersuchte dies in einem großen NWA-Projekt, Transition Into Active Living (NWO Projects - TRIAL und Radboud University - Transitions into active living). Das Projekt wurde im März abgeschlossen.
An diesem Projekt beteiligten sich vierzehn Partner, darunter die Gesundheitsämter (GGD), die Stadt Nimwegen, die Fußball- und Hockeyverbände (KNVB und KNHB) sowie mehrere große Fitnessorganisationen. Die Forschung konzentrierte sich auf Netzwerkanalysen, da man davon ausging, dass das soziale Umfeld eine entscheidende Rolle bei der Verankerung von Verhaltensänderungen spielt. Auch frühere Studien deuten darauf hin (Wang 2023).
Ein wesentlicher Bestandteil des Projekts war, dass Sportorganisationen eigene Programme entwickelten, die dafür sorgen, dass Menschen in Bewegung bleiben. Die soziale Komponente des gemeinsamen Sporttreibens wurde dabei als Motivationsfaktor eingesetzt.
Der Ansatz in Nimwegen ist außerdem besonders, weil gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ermittelt wurde, wo ihre Bedürfnisse liegen. Bewegung muss in die Lebenswelt der Menschen passen. Nur wenn Menschen Freude daran haben und eine soziale Komponente vorhanden ist, kann Bewegung dauerhaft Teil des Alltags werden. Das eigentliche Ziel des Projekts ist es, Interventionen zu entwickeln, die gesundes Bewegungsverhalten langfristig unterstützen.
Die ersten Ergebnisse des Projekts zeigten, dass für Jugendliche zum Beispiel die soziale Unterstützung durch Teamkameraden und Trainer sowie materielle Unterstützung entscheidend für die Teilnahme am Sport ist (Spruijtenburg 2025). Das Projekt untersuchte verschiedene Altersgruppen, deren Ergebnisse in naher Zukunft veröffentlicht werden.
Letztlich zeigt TRIAL, dass nachhaltige Bewegung mit Freude und sozialer Verbundenheit beginnt. Gemeinsam Sport treiben, gemeinsam entdecken und gemeinsam durchhalten macht den Unterschied – sei es im Fitnessstudio, auf dem Spielfeld oder bei einer gemeinsamen Radtour.