Sollte sich der Schwerpunkt im Gesundheitswesen verlagern? Von der Gesundheit zum Glück

Das Alter kommt von selbst, man muss keinen Finger rühren. Leider kann man das vom gesunden Altern nicht behaupten. Ausreichend Sport treiben, ausreichend schlafen, auf die Ernährung achten - das alles kann einen ganz schön auf Trab halten. Aber achten wir auch genug auf unser Glück, während wir uns um unsere Gesundheit kümmern?

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Sara Kate Heide, Medizinstudentin an der School of Medicine des New York Medical College, hat die letzten zehn Jahre damit verbracht, mehr über die Lebensqualität älterer Menschen und deren Definition zu erfahren. Sie stellt fest, dass die Definition von Lebensqualität eine schwierige Aufgabe ist, aber dennoch wichtig. Wenn wir mehr darauf achten, was die Menschen wirklich glücklich macht, können wir unsere Gesundheitsversorgung besser auf die Bedürfnisse und Wünsche älterer Menschen ausrichten. Es ist fast unmöglich, einen gemeinsamen Faktor zu finden, den eine Gruppe von Menschen für ihre Lebensqualität als wichtig erachtet, aber es gibt einen Faktor, der für alle Senioren übereinstimmt, und das ist die Erhaltung der eigenen Identität.

Leider wird der individuellen Identität älterer Menschen nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Es gibt viele Missverständnisse über das Älterwerden. Altern wird oft mit krank, abhängig, ungesund und verletzlich in Verbindung gebracht. Dabei gibt es viele Unterschiede zwischen den Menschen in dieser Gruppe. Wenn Sie in der Altenpflege arbeiten, wissen Sie das wahrscheinlich schon und sehen es jeden Tag. Jeder Mensch hat seine eigene Persönlichkeit und seine eigenen Interessen. Ganz zu schweigen von ethnischer Zugehörigkeit, Alter, Religion oder Beruf. Da die Gesellschaft das Alter so betrachtet, als ob es per Definition Abhängigkeit und Unzulänglichkeit bedeutet, machen wir es älteren Menschen sehr schwer, ihre Identität als Senioren zu akzeptieren. Menschen fühlen sich oft erst dann wirklich alt, wenn sie krank werden oder nicht mehr richtig laufen können. Nicht nur junge Menschen, sondern auch die älteren Menschen selbst haben negative Assoziationen mit dem Alter. Tatsächlich denken die meisten Menschen, dass man erst dann alt ist, wenn man etwas nicht mehr tun kann, und wenn man alt und verletzlich ist, bestimmt das die gesamte Identität.

Es ist wichtig, mit dieser Denkweise aufzuhören und sich auf die Autonomie und die Wahrung der eigenen Identität des einzelnen Senioren zu konzentrieren. Lebensqualität kann nur gewährleistet werden, wenn ältere Menschen trotz möglicher Einschränkungen Aktivitäten ausüben können, die ihre eigene Identität bestätigen. Dazu ist es auch wichtig, Aktivitäten für den Nutzer anzupassen, z.B. eine Brille zum Lesen, einen Stock zum Gehen und Bike Labyrinth, um weiterhin selbständig Rad fahren zu können.

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Heide spricht mit vielen älteren Menschen über ihre Lebensqualität und darüber, was sie glücklich macht. In ihrer Arbeit erzählt sie diese Geschichten, in denen deutlich wird, dass Senioren trotz ihrer Einschränkungen ihr Leben in vollen Zügen genießen - dank ihrer Familie, ihrer Freunde und ihrer Hobbys. Eine dieser Geschichten ist die von Lorraine.

"Die Mitbewohner nannten sie 'Tip-Top'. Wann immer jemand Lorraine fragte, wie es ihr gehe, antwortete sie fröhlich: "Mir geht es tip-top!" Diesen Optimismus bewahrte sie sich auch, nachdem sie sich bei einem verheerenden Sturz verletzt hatte. Als Lorraine schließlich in den Poesie-Club zurückkehrte, saß sie im Rollstuhl und hatte Verbände am Kopf. Trotzdem meldete sie sich eifrig, um ihr neues Gedicht vorzulesen: "Heute heißt es Waffel und Tee. Ich habe mich sehr glücklich gefühlt. Außerdem gab es Blaubeeren. Die sahen sehr lecker aus". Lorraines Fröhlichkeit deutet darauf hin, dass Alter und Behinderung nicht einfach mit der Lebensqualität in Verbindung gebracht werden können. Dies stellt die Methode in Frage, nach der das derzeitige Gesundheitssystem funktioniert. Allzu oft konzentriert sich das Gesundheitswesen auf die Behandlung der Krankheit und nicht auf die Behandlung des Menschen".

Heide möchte den Schwerpunkt darauf verlagern, was ältere Menschen tun können und was ihnen im Leben wichtig ist. Zum Beispiel ältere Menschen, die früher gerne jeden Tag Rad gefahren sind. Für sie kann das Bike Labyrinth eine Lösung sein, um dieses Hobby und damit einen Teil ihrer Identität zu erhalten. Das Gleichgewicht zwischen unangenehmen Dingen, die mit dem Älterwerden einhergehen, und Dingen, die einem Menschen Freude bereiten, zu finden, ist der Schlüssel zur Lebensqualität. Heide kommt in ihrem Artikel zu dem Schluss, dass wir in dem Bemühen, ein effektiveres Gesundheitssystem zu schaffen, gemeinsam auf eine Zukunft hinarbeiten müssen, in der ältere Menschen ihre Identität bewahren und weiterhin die schönen Dinge des Lebens genießen können.

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