Virtueller Tagesausflug für Senioren mit Demenz
Im Tageszentrum De Gildenborgh radeln viele Gäste dur virtuell durch Utrecht in den Niederlanden. Das Zentrum ist für Menschen gedacht, die älter werden und Unterstützung brauchen. Viele von ihnen können nicht mehr selbständig Rad fahren. Wie bringen Sie diese (manchmal schwer zu motivierende) Gruppe dazu, sich zu bewegen und Spaß dabei zu haben?
"Wir organisieren verschiedene Aktivitäten für ältere Menschen. Wir haben zum Beispiel eine Turnhalle, in der verschiedene sportliche Aktivitäten organisiert werden", sagt Lene Kleuver, Seniorin im Tageszentrum De Gildenborgh. Dennoch ist das Bike Labyrinth bei vielen ein klarer Favorit. "Die Menschen, die zu uns kommen, haben fast alle eine Form von Demenz. Das Radfahren mit Bike Labyrinth gibt ihnen das Gefühl, die Kontrolle zu haben."
Leichte Übung durch das Stuhlrad
Die Bequemlichkeit von Bike Labyrinth ist für das Zentrum sehr wichtig. Das Rollstuhlfahrrad macht Bewegung für alle zugänglich. "Wir haben vier verschiedene Gruppen, die in das Zentrum kommen, darunter eine Gruppe Marokkanischer Frauen. Bei vielen sportlichen Aktivitäten muss man sich umziehen, aber beim Bike Labyrinth ist das nicht nötig. Diese Bequemlichkeit und das 'Ausflugserlebnis' halten viele ältere Menschen davon ab, vom Rad zu steigen."
"Natürlich gibt es auch einige Kunden, die das nicht mögen und 'echten' Sport bevorzugen. Aber gerade für die weniger mobilen älteren Menschen ist das ein echter Glücksfall. Wir müssen sie auch kaum motivieren, eine Runde zu radeln. Oft müssen wir sie sogar aufhalten, weil es andere gibt, die auch radeln wollen."
Tagesausflug nach Utrecht
Da ein Tag in der Einrichtung auch für die Klienten recht anstrengend sein kann, wird mittags immer ein Nickerchen gemacht. "Es gibt eine Dame, die daran nie teilnimmt. Sie ist 98 Jahre alt, hält sich aber für zu jung für einen Mittagsschlaf." Diese Dame saß eines Nachmittags weinend am Tisch, weil sie sich so allein fühlte. "Dann schlug ich vor, dass wir eine Radtour durch Utrecht machen. Sie war sehr überrascht, denn sie konnte nicht mehr Rad fahren. Aber als sie bei Bike Labyrint ankam, war sie wie ausgewechselt. Sie erkannte viele Orte wieder und konnte ausgiebig über die Strecke erzählen. Jetzt fährt sie regelmäßig Rad und besucht sehr oft Utrecht."
De Gildenborgh fällt unter die Obhut der Organisation "AxionContinu". Sie arbeiten mit vier Tageszentren in der Umgebung zusammen, die nach der gleichen Methode arbeiten. "Auch hier sind die Kolleginnen und Kollegen austauschbar. Das ist sehr schön, denn so können wir uns gegenseitig Anregungen geben", sagt Lene. Den ursprünglich kam das Tageszentrum De Chutsehof in Lopik in Kontakt mit dem Bike Labyrinth, doch deren Begeisterung hat sich auf die anderen Tageseinrichtungen übertragen.
